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Was würdet ihr machen, wenn ihr in die Zukunft sehen könntet? Die Lottozahlen von nächster Woche notieren? Todsichere Wetten abschließen? In die Politik einsteigen, alles richtig machen und die Welt retten, halleluja? Vielleicht. Wir von gameone.de haben da allerdings was Anderes im Sinn.

Als wir letztens unsere hauseigene Wahrsagerin in ihrem beschaulichen Kellerverlies unter den Redaktionsräumen besucht haben, wollten wir von ihr nur eines wissen: Wie wird das Spielejahr 2010? Was erwartet uns Nerds und Hardcore-Zocker? Drei Räucherstäbchen und ein geopfertes Schaf später waren wir schlauer. Da kommt einiges auf uns zu, Freunde.

Lest nun, was wir von Madame Tusnelda erfahren haben. 2010 in der hochgradig seriösen Vorschau – SO wird’s laufen und nicht anders! Beschwert euch nicht bei uns, wenn ihr mit dem Verlauf dieses Spielejahres nicht einverstanden seid. Wir haben uns das ja nicht ausgedacht. Ehrlich!

Frühjahr 2010
Das neue Jahr beginnt mit einer ganzen Reihe an Superhits. Vor allem die PS3 haut in den ersten Monaten einen Kracher nach dem anderen raus. “Heavy Rain” ist ein knallharter, anspruchsvoller Konsolen-Thriller für Erwachsene. Filmreif inszeniert und fesselnd erzählt, zeigt das französische Großprojekt, was heutzutage auf dem Medium möglich ist. Und weil obendrein auch noch haufenweise nackte Brüste zu sehen sind, wird “Heavy Rain” verdientermaßen ein Erfolg. Hooray for Boobies!

Auch der griechische Glatzkopf Kratos kehrt zurück und haut in God of War III alles kaputt. Daraufhin entbrennt in den Fanlagern ein heftiger und hochgradig nerdiger Streit darüber, wer nun die coolere Sau ist – Kratos oder Bayonetta? Ein inoffizielles Mash-up-Fanspiel, in dem Kratos und Bayonetta mittels ellenlangen Combos wüsten Geschlechtsverkehr haben (bei dem alles kaputt geht), wird ein großer Independent-Hit. Eine reguläre Veröffentlichung scheitert, weil sich Sony und Sega nicht über die Rechte einig werden. Bedauerlich.

Außerdem kommt noch “Final Fantasy XIII raus, woraufhin erstmal Ausnahmezustand unter RPG-Fans herrscht. Besonders Gregor schwebt im siebten Himmel und redet von nichts anderem mehr. Sein Vorhaben einer viereinhalb-stündigen Sondersendung können wir ihm gerade noch und unter Androhung von Gewalt ausreden. Wolf nimmt sich mehrere Wochen Urlaub und verbarrikadiert sich in seiner Wohnung, bis der ganze Spuk vorüber ist. Für ihn ist die Begeisterung für diesen, wie er es ausdrückt, “Cosplay-Scheiß”, ein ewiges Rätsel.

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Oh, und der Spielemarkt in Japan schrumpft weiter. Während man hier im Westen immer mehr Kohle für Hard- und Software ausgibt, scheint sich das Mutterland der Videospiele von seinem liebsten Hobby langsam abzuwenden. Was ist los, Japan? Zu viel Arbeit, zu wenig Freizeit? Oder seid ihr nur zu sehr damit beschäftigt, endgültig die Welt zu übernehmen?

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Sommer 2010
Auch im Jahr 2010 fällt die gesamte Branche kollektiv ins Sommerloch. Viele von uns werden durch akuten Spielemangel an die frische Luft gezwungen. Und siehe da: Es ist auch wirklich ganz nett in der Sonne, auch wenn es für das 100. gekaufte Eis kein einziges popeliges Achievment gibt. Doch so ganz ohne Veröffentlichung müssen wir nicht ausharren – “Alan Wake” erscheint nach gefühlten 14 Jahren Entwicklungszeit. Leider wird der gruselige Psychotrip im Episodenformat zur mittelschweren Enttäuschung. Häufigster Kritikpunkt der Spieler: “Ich muss wirklich jeden verdammten Gegner erst mit der Taschenlampe anstrahlen, bevor ich ihn umballern kann? Gnaa!” Dafür rockt „The Passing“ umso mehr. Der erste Zusatzinhalt zum Zombie-Gefetze “Left 4 Dead 2” macht ein nahezu perfektes Spiel ganz perfekt. Schon allein, weil die neuen Überlebenden auf die vier Original-Survivor aus dem ersten Teil treffen. Francis und Nick Seite an Seite. Und das ist ab sofort die ziemlich genaue Definition von “un-end-lich cool”.

Auf der E3 werden wieder ein paar Hundert Spiele vorgestellt, die wir in drei bis sieben Jahren dann mal werden zocken können. Und alle so: Yeah… Rockstar zeigt nur einen winzig kleinen Teaser zu “GTA V”, aber sofort erreicht die Hysterie ungeahnte Ausmaße. Da können nicht mal Activision mit ihrer Vorschau auf den nächsten “Call of Duty”-Teil mithalten. Macht aber nix, denn momentan spielen ja eh alle noch den Vorgänger. Microsoft, Sony und Nintendo halten sich jeweils für die geilste Firma der Welt und werden nicht müde, das in quälend langweiligen Pressekonferenzen immer und immer wieder zu betonen. Deswegen schaut sich niemand mehr diese quälend langweiligen Pressekonferenzen mehr an, sondern klickt lieber gleich auf die “Booth Babes”-Galerie.

Das ganze in etwas kleiner gibt’s dann noch mal auf der gamescom in good old germany. Die Aufregung um den Wechsel von Leipzig nach Köln hat sich mittlerweile gelegt und alle haben sich lieb. Dennoch kommt es erstmals zu schweren Ausschreitungen, als der offizielle Preis für ein Würstchen am Imbissstand auf “6,80 Euro und dein Erstgeborenes!” festgesetzt wird. Empörte (und sehr hungrige) Gamer machen der Messeleitung unmissverständlich klar, was sie von dieser Preispolitik halten.

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Und während “unsere” Games immer größer, teurer und abhobener werden, spielt die halbe Weltbevölkerung Mafia Wars, FarmVille und wie das ganze Gerümpel heißt. Auf Facebook. Umsonst. Keiner weiß genau, wieso eigentlich, aber jeder, wirklich JEDER, verschwendet seine Zeit mit solchen “Mit zwei Mausklicks in die Abhängigkeit!”-Spielchen. Das haben auch die großen Entwickler gerafft und drängen massiv auf den Casual-Markt. Neben den stationären Heimkonsolen entwickeln sich diese Mini-Games zur profitabelsten Einnahmequelle für Spielehersteller. Übrigens: Laut Schätzungen von Analysten generieren diese Free Games etwa 20 Dollar. Pro User. Facebook hat etwa 350 Millionen User. Do the math, people.

Der Sommer endet dann mit der Feststellung, dass die Xbox 360 in Japan so ziemlich tot ist. Ganz aufgeben möchte Microsoft den wichtigen asiatischen Markt noch nicht, aber die stockkonservativen, abgekapselten Japaner mit ihrer Scheu vor allem Fremden gehen dem Ami-Konzern langsam ein bisschen auf den Keks. Diese sturen Japsen! Nach außen hin gibt sich Microsoft natürlich kämpferisch und optimistisch, aber hinter der Kulissen wird allmählich eine andere Politik gefahren. Die so genannte “Die können uns mal am Arsch lecken”-Politik.

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Das war der erste Teil unserer großen Vorschau auf das Jahr 2010! Wie geht’s weiter? Was bringen uns Natal und die 3D-Technologie? Wer bringt das Skandalspiel 2010 raus? Und wie viele Hassmails werde ich wegen dieses läppischen Final-Fantasy-Diss’ bekommen? Erfahrt die Antworten in Teil 2 – nächste Woche auf gameone.de.