Ja, er hat es schon wieder getan. Nachdem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg vor einigen Wochen bereits die Übernahme des Kurznachrichtendienstes Whatsapp verkündete, ist nun schon das nächste Unternehmen in den Fokus des Datenmultis geraten. Das Startup Oculus VR arbeitet derzeit am Virtual Reality-Gerät Oculus Rift. Von der VR-Brille sind bereits mehrere Versionen im Umlauf, verkauft wird das Teil aber offiziell noch nicht. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch verkündete Zuckerberg höchstpersönlich über sein soziales Netzwerk, dass man sich innerhalb des Vorstands auf eine Übernahme des kalifornischen Technik-Herstellers für rund zwei Milliarden Dollar geeinigt habe.

In seinem Statement hob er dabei besonders hervor, dass Oculus VR auch nach der Eingliederung in den Konzern völlige Freiheit bei der Entwicklung seiner Geräte behalten soll. “Wir werden uns darauf konzentrieren, Oculus bei der Herstellung seines Geräts und der Entwicklung neuer Partnerschaften zu helfen, damit mehr Spiele unterstützt werden. Oculus wird innerhalb von Facebook weiterhin unabhängig arbeiten, um das zu erreichen”, teilte Zuckerberg mit.

Mit der reinen Unterstützung von Spielen soll das Ganze aber noch nicht getan sein. Facebook möchte die Technologie in Zukunft auch für andere Zwecke nutzen, ließ der CEO in der Mitteilung verlauten. “Aber das ist erst der Anfang. Nach Spielen werden wir Oculus zu einer Plattformen für viele andere Erfahrungen machen”, sagte er. “Stellt euch vor ein Spiel vom Spielfeldrand aus zu beobachten, in einem Klassenraum mit Schülern und Lehrern aus aller Welt zu lernen, oder einen Arzttermin wahrzunehmen – Nur durch das Aufsetzen einer Brille bei euch Zuhause.”

Gestern noch hatten wir über die Bedenken von Analyst Michael Pachter hinsichtlich des Potentials von Sonys eigenem VR-Headset Project Morpheus berichtet. Dieser hatte auf die begrenzten Möglichkeiten und die kleine Zielgruppe von VR-Geräten verwiesen. Mit der Übernahme von Oculus VR könnte dieser Punkt hinfällig werden, denn mit einem Partner wie Facebook und den oben genannten Visionen von Mark Zuckerberg im Rücken dürfte die Technik automatisch einen größeren Kundenkreis ansprechen. Das sollte auch Sony in die Hände spielen, denn mit dem Markt wächst auch die Massentauglichkeit neuer Technologie. Allerdings wird sich zeigen, ob Sony es sich nach den neusten Meldungen immer noch leisten kann, Morpheus nur für die PlayStation 4 zu veröffentlichen, oder ob Facebook den Konkurrenten dann mit einem erschwinglichen Oculus Rift für mehrere Plattformen verdrängt.

Was meint ihr zum neusten Streich von Facebook? Werden wir als Zocker vom Move des Konzerns profitieren, oder haltet ihr die Pläne von Mark Zuckerberg für bedenklich? Und welche Rolle fällt Sony eurer Meinung nach in der ganzen Geschichte zu? Schreibt uns!