Vorschau auf Thief
Treffen sich ein Phrasenschwein und ein “Game One”-Redakteur. Sagt der “Game One”-Redakteur: Was lange währt, wird endlich gut. Denn am 28. Februar 2014 bringt Square Enix “Thief”. Nach vielen Jahren im Entwicklungsdurcheinander wurde das Spiel nicht nur vom Sequel mit dem Arbeitstitel “Thief 4” zu einem Reboot, sondern gilt auch als erstes echtes “Next Gen”-Spiel von Square Enix. Entwickelt wird es bei Eidos Montreal, zuletzt positiv aufgefallen mit “Deus Ex: Human Revolution” und dem iOS-Titel “Deus Ex: The Fall”.
Zwar wird das Ganze auch für PS3 und Xbox 360 erscheinen, bei unserer Zocksession an einem vermutlich sehr hochklassig ausgestatteten PC haben wir aber gemerkt, dass hier mit Fokus auf PS4, Xbox One und eben High-End-PCs gearbeitet wird. Wir konnten mit Meisterdieb Garrett durch einen Bruchteil der fiktiven Spielwelt huschen und schon mal die langen Finger nach allerlei Wertsachen ausstrecken.
Ausgangspunkt ist ein gewaltiger Uhrenturm, in dem Garrett offenkundig unbemerkt hausen kann. Wie seine lautlosen Kollegen aus “Assassin’s Creed” hat Garrett hier kleine Schaukästen, in denen er ausgewählte Schätzchen aufbewahrt. Als wir schließlich aus einem Fenster nach draußen klettern, um unserem zweifelhaften Nachtwerk nachzugehen, eröffnet sich uns ein kleiner Stadtabschnitt, der zwar bedrohlich und düster, in seiner viktorianischen Schönheit aber auch faszinierend wirkt. Schnell wird klar, dass das Leben hier kein Zuckerschlecken ist: Bettler lungern auf den Straßen herum, Wachen halten die fragile Ordnung brutal aufrecht. Wir schnappen Gesprächsfetzen über eine seltsame Seuche und die Terrorherrschaft eines gewissen Barons auf. Darum können wir uns im Moment aber nicht kümmern, denn unser Ziel ist unser alter Weggefährte Basso.
Artwork-Galerie:
Thief Artworks
Schon auf dem Weg zu Basso macht sich Garretts Parkour-Talent bezahlt: Ohne die Ego-Perspektive jemals zu verlassen, klettern und springen wir so lässig über die Dächer, dass Faith aus “Mirror’s Edge” ihre Freude daran hätte. Die einst angedachten Wechsel zur Third-Person-Perspektive wurden gestrichen. Das Spiel greift euch bei der Turnerei aber gut unter die Arme, so dass man sehr schnell ein Gefühl dafür entwickelt, wie man sich schnell, elegant und unbemerkt fortbewegt. Oberste Priorität hat dabei “unbemerkt”, denn spätestens nachdem Basso uns mit unseren ersten Missionen versorgt hat, müssen wir auf der Hut sein. Der Weg zu den Objekten der Begierde ist meist nur dann bequem zu erreichen, wenn wir die Wachen meiden – oder wissen, wie wir sie loswerden können.
Prinzipiell ist es Garrett natürlich möglich, mit Pfeil und Bogen Feinde auszuschalten, auch im Nahkampf kann er einen überraschten Gegner durchaus mal niederknüppeln. Spätestens bei zwei Widersachern sieht Garrett aber kein Land mehr. Und da es anders als in vielen anderen modernen Spielen keine Auto-Heilung gibt, tut jeder Energieverlust richtig weh. Darum solltet ihr eure Pfeile gewinnbringender einsetzen, zum Beispiel in Form von Feuer- und Wasser-Pfeilen. Schaut euch einfach mal das Video an, das wir aus Material zum von uns gespielten Abschnitt gebastelt haben – hier seht ihr, wie ein Feuerpfeil neue Pfade eröffnen kann oder wie ein geschickt geschossener Pfeil Ablenkung erzeugt.
Vorschau-Video:
Sowohl der Look als auch die spielerischen Freiheiten erinnern immer wieder an “Dishonored”. Das ist aber kein Wunder, schließlich hat Bethesdas 2012er-Hit umgekehrt offensichtlich bei alten “Thief”-Episoden geklaut. Grafisch ist “Thief” dem Konkurrenten aber schon jetzt weit voraus. Spielerisch und gerade auch im Hinblick auf die Story möchten wir uns jetzt noch kein Urteil erlauben, denn mehr als eine Demonstration spielerischer Grundelemente war unsere Session mit dem Spiel noch nicht: Hier mal eine Uhr klauen, dort einen Safe knacken oder ein Gemälde moppsen – das zeigt zwar spielerische Mechanismen, ist im Grunde genommen aber Futter für kleine Fische. Als Meisterdieb werden sicher noch ganz andere kriminelle Kaliber auf Garrett warten und wir sind gespannt, wie all das in die große Geschichte eingebettet wird.
Nichtsdestotrotz hat uns unsere kurze Session schon ordentlich angefixt. Als wir den Anzock-Event verlassen haben, schoss uns kurz der Gedanke durch den Kopf, in Garrett-Manier den PC mit der Preview-Version zu klauen, um noch weiterspielen zu können. Aber das macht man ja nicht.
Screenshot-Galerie:
Thief Screenshots
Freut ihr euch auf “Thief”? Habt ihr die alten Episoden gezockt? Lasst euren Senf in den Kommentaren da.