Ende September konnten wir uns bei Warner vorab das am 25. Oktober erscheinende “Batman: Arkham Origins” anschauen. Filmen durften wir dabei zwar nichts, berichten möchten wir euch aber trotzdem, schließlich sind sicher einige von euch heiß auf das Spiel. Dabei hat es seit seiner Ankündigung keinen ganz leichten Stand, denn zum Ausklang der Konsolengeneration haben schon andere Serien eher halbherzige Fortsetzungen bekommen. Darüber hinaus entsteht das Spiel nicht mehr bei den Rocksteady Studios, wo “Arkham Asylum” und “Arkham City” gemacht wurden, die wir in den Folgen 101 und 185 ordentlich abgefeiert haben. Zu guter Letzt wird das Ganze nun auch noch ein Prequel – ein arg häufig erlebter Fortsetzungskniff.

Was uns dann aber erst umfassend präsentiert wurde, bevor wir selbst Hand anlegen konnten, wischte viele Bedenken fix vom Tisch: “Arkham Origins” wirkt ganz und gar nicht wie schnell von einem B-Team zusammengeschustert. Warner Montreal hat’s viel mehr geschafft, noch ein bisschen mehr Grafikqualität aus den alten Konsolen zu kitzeln: Wir haben das Spiel auf der PS3 gesehen und Gothams Gassen und Gebäude sehen einmal mehr wunderbar düster, mächtig und bedrohlich aus. Während die Versionen für PS3, Xbox 360 und Wii U optisch allesamt ähnlich werden dürften, hat uns Senior Producer Ben Mattes im Gespräch vor Ort eine Portion mehr Pracht auf starken PCs versprochen. Warum diese „Deluxe-Version“ nicht einfach auch für PS4 und Xbox One kommt, wissen wohl nur die Wirtschaftsweisen bei Warner.

Hier eine schnittige Galerie zum Spiel:

Batman Arkham Origins

Beschreibung: Batman Arkham Origins

Natürlich steht “Arkham Origins” im Kern auf bewährten Bauteilen der Vorgänger: Das “Free Flow”-Kampfsystem blieb nahezu unangetastet und im Mehrzweckgürtel steckt Bekanntes wie Batarang und explosives Gel, ergänzt um ein paar neue Helferlein. Auf den ersten Blick mag es seltsam anmuten, dass der junge Batman schon ein ebenso starker Kämpfer ist wie in den einige Jahre später spielenden Vorgängern. Ben Mattes hat eine ganz pragmatische Erklärung dafür: Das Spielen mit einem stolpernden Superhelden hätte schlicht wenig Spaß gemacht. Die Unterschiede zum alten – beziehungsweise älteren – Batman liegen eher in seiner “menschlichen Ungeschliffenheit” – er ist noch “roher”, handelt weniger überlegt und impulsiver. Sein Verhältnis zur von ihm als korrupt angesehenen Polizei ist ähnlich schwierig wie das zu Butler Alfred. Im Hinblick auf Batmans Entwicklung liegt der Fokus also eher auf seinem Charakter und nicht auf seinen Fähigkeiten.

Trotz aller bereits vorhandenen Batman-Power möchten die Macher euch stärker dazu animieren und herausfordern, euch mit allen Feinheiten der Steuerung, des Equipments und der Kampftechniken vertraut zu machen. Hier kommen acht Attentäter ins Spiel, eine Mischung ganz verschiedener Typen: Vom Scharfschützen Deadshot über den Kraftklotz Bane bis hin zum Feuerteufel Firefly. Sie alle sind scharf auf ein dickes Kopfgeld, das Oberschurke Black Mask auf Batman ausgesetzt hat – und sie alle fordern ihn auf unterschiedliche Art und Weise. Die Treffen mit den Assassinen sollen “Zwischenprüfungen” sein – harte und lange Duelle, in denen ihr beweisen müsst, dass ihr mit den euch zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen wisst, bevor euch das Spiel in den nächsten Spielabschnitt entlässt.

Wir konnten uns bei einem Battle mit Deathstroke, einem auf Nahkampf spezialisierten Söldner, selbst bewähren – und ganz im Ernst: Mit dem Typen ist nicht zu spaßen! Es erfordert erstaunlich viel Zeit, Aufmerksamkeit und Geschick, ihn zur Strecke zu bringen. In der Vergangenheit haben sich gerade Profis hier und dort darüber beklagt, dass die Kämpfe in den “Arkham”-Spielen zwar schick anzuschauen, letzten Endes aber zu simpel und anspruchslos seien. Zumindest bei den Duellen mit den Assassinen ist in “Arkham Origins” davon nichts mehr zu spüren. Neue Gegnertypen sollen aber auch den Standardabschaum der Straße gefährlicher machen.

Hier ein Video mit ein wenig Gameplay-Material:

Die tödlichen Acht sind nur die Spitze des kriminellen Eisbergs Gotham: Viele weitere Bösewichter haben sich in der im Vergleich zum Vorgänger doppelt so großen Spielwelt eingenistet, so sind wir bei unserem Testspiel auch Mad Hatter und dem Pinguin begegnet. Wenn ihr dann immer noch nicht genug zu tun habt, könnt ihr euch zudem an allerlei Nebenmissionen versuchen. Das mag nicht immer logisch wirken, wenn Batman sich plötzlich mit Kleinkram befasst, wo ihm doch eigentlich gerade eine Horde der schlimmsten Verbrecher überhaupt an die Kutte will. Aber sinngemäß erklärte Ben Mattes, dass Batman eben nicht an Unrecht vorbeigehen kann, ohne sich darum zu kümmern. Im Klartext: “Arkham Origins” ist immer noch ein Videospiel und man muss nicht alles rational hinterfragen! Stimmt. Um in der vergrößerten Spielwelt schnell von A nach B zu kommen, greift ihr nun auf den Batwing zurück, was aber nur eine Zwischensequenz auslöst. Manuell steuerbar ist das Fluggerät nicht.

Bei all den kleinen Stückchen, die wir schon vom Spiel gesehen haben, können wir – abgesehen vom Mehrspieler-Modus – zu einem Aspekt noch wenig sagen: Da während der von uns gesehenen und gespielten Szenen munter zwischen verschiedenen Phasen des Spiels hin und her gesprungen wurde, ist noch unklar, wie stark die Geschichte später sein wird und wie gut sie ihre Fäden zusammenbringt. Gerade “Arkham City” ist uns auch deshalb im Gedächtnis geblieben, weil es eine wirklich packende Story hat. Nachdem wir im Hinblick auf andere Aspekte des Spiels nun aber zuversichtlicher sind als zuvor, vertrauen wir einfach mal darauf, dass Warner Montreal auch die Story nicht versemmeln wird. Von uns aus kann der 25. Oktober gern so schnell wie möglich kommen.

Zum Abschluss nun noch der aktuelle “Nightfall”-Trailer:

Seid ihr heiß auf “Arkham Origins”? Haben euch die Vorgänger auch so gut gefallen wie uns? Oder werdet ihr euch den Ausflug nach Arkham sparen?