Deadpool: Die Geschichte, Das Spiel, Die Comics
Ja, wir sind wirklich nicht gerade früh dran mit unserem Video zum “Deadpool”-Spiel. Aber wir haben’s leider auch erst bekommen, als es schon im Laden zu haben war. Ob das an der Qualität des Spiels lag? Das finden wir im Video heraus. Um diesen Blogpost noch ein bisschen attraktiver zu machen, haben wir für euch zusätzlich einen kurzen Text über Deadpools Geschichte zusammengestrickt.
Los geht’s aber erst mal mit einem “1 Stunde mit” zum Videospiel:
Als einer der mittlerweile populärsten Comichelden der Neuzeit hat Deadpool also endlich sein eigenes Videospiel erhalten. Der ewig quasselnde Anti-Held wurde bei den High Moon Studios vorstellig und ließ den Entwicklern, nach eigenen Angaben, dann keine andere Wahl. Das Studio, welches euch schon durch “Transformers: Kampf um Cybertron” und “Transformers: Untergang von Cybertron” bekannt sein könnte, machte sich sofort an die Umsetzung. Denn mit Deadpool sollte man nicht lange verhandeln. Sonst quatscht er einen noch zu Tode.
"I always forget (or just black out to spare myself the agony) what Wilson’s most lethal weapon is… his mouth! He’ll talk nonsense until you surrender or commit suicide.“ (Domino)
Deadpool hatte seinen ersten Auftritt in der Reihe “The New Mutants”, Ausgabe #98. Diese erschien im Februar 1991. Für die Entstehung der Figur verantwortlich sind Autor Fabian Nicieza und Zeichner Rob Liefeld. Als die ersten Konzeptzeichnungen zu konkreten Formen heranwuchsen, wurden starke Ähnlichkeiten zum DC-Helden Deathstroke offensichtlich. In cleverer Seitenhieb-Manier nahm man dessen Namen “Slade Wilson” und wandelte ihn in “Wade Wilson” um. Deadpool ist zudem in seinem kompletten Wesen als Parodie zu Deathstroke anzusehen, entwickelte aber mit der Zeit seinen eigenen Charakter.
Seine einzigartigen Heilungskräfte machen ihn fast unsterblich. Er ist in der Lage, sehr schnell Wunden und komplette Körperteile zu regenerieren. Diesen Umstand verdankt er dem “Weapon X”-Programm, das ihn eigentlich von seinem Krebsleiden heilen sollte. Trotzdem ist Deadpools Köper mit unzähligen Narben und Wunden übersät – die Folgen einer schweren Misshandlung durch einen verrückten Wissenschaftler. Seither durchlaufen Deadpools Zellen einen ständigen Zyklus aus Tod und Wiederherstellung. Das hat unter anderem zur Folge, dass sich sein Gehirn in einem heiteren Mischzustand aus ADHS, Wahnsinn und LSD-Trip befindet.
Deadpool ist sich bewusst, eine Figur in einem Comic – oder eben Videospiel – zu sein. Er durchbricht regelmäßig die vierte Wand, kommuniziert mit dem Zuschauer und verweist auf popkulturelle Phänomene aus der realen Welt – zur Verwunderung anderer Charaktere. Hinzu kommt, dass Deadpool in Kontakt mit seinen Gedanken- und Erzählerboxen steht.
Deadpool gilt nicht als lupenreiner Held und hat nur wenige Personen die ihm nahe stehen. Besonders hervorzuheben, weil sie auch im Spiel vorkommen, sind Cable, Death und Wolverine. Cable, ein Soldat aus der Zukunft und gleichzeitig Sohn von Scott “Cyclops” Summers, kommt dem, was man “Freund” nennt, für Deadpool noch am nächsten. Die Wege beider Charaktere haben sich immer wieder gekreuzt und die Reihe “Cable & Deadpool” wird gemeinhin als eine der besten Marvel-Geschichten betrachtet.
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Death wiederum ist die weibliche Manifestation des Todes und sie empfindet eine starke Zuneigung zu Deadpool, die von ihm erwidert wird. Da Deadpool aber mehr oder weniger unsterblich ist, stehen die Chancen für traute Zweisamkeit eher schlecht. Die gegenseitige Anziehung besteht trotzdem oder gerade deswegen fort. Bleibt noch Wolverine: Deadpool und er kennen sich aus dem “Weapon X”-Programm. Wolverine schätzt Deadpools Professionalität, wenn es darum geht, einen “Job” zu erledigen. Beide verfügen über starke Heilungskräfte, was sie quasi zu Brüdern im Geiste macht. Trotzdem bleibt Deadpool die meiste Zeit ein Einzelgänger.
Bis zum heutigen Tag hat Deadpool viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und ist zu einer der populärsten Figuren der Comicgeschichte avanciert. Dies ist zum großen Teil dem Autor Daniel Way zu verdanken. Als Way im Jahr 2009 vor dem Hintergrund des “Secret Invasion”-Events eine neue Deadpool-Reihe startete, war dies der endgültige Durchbruch für den Charakter.
Aus diesem Grund traten High Moon Studios auch an Way heran und baten ihn, die Story für das Spiel zu verfassen. Die Parallelen zur Erzählweise des Comics sind deshalb unverkennbar. Das Spiel profitiert zudem von der Verpflichtung Nolan Norths, der Deadpool seine Stimme leiht. North schafft es, den Witz und gleichzeitig den Wahnsinn Deadpools gekonnt zu vermitteln. Dieser Punkt ist ziemlich wichtig, da Deadpool eigenständig durch das Spiel führt und ständig mit euch kommuniziert. In Bezug auf die comic-spezifischen Ästhetiken von Deadpool haben High Moon Studios somit ganze Arbeit geleistet und sich sehr angemessen mit dem Ursprungsmedium auseinander gesetzt. Auch Deadpool dürfte mit dem Ergebnis zufrieden sein, so dass die Mitarbeiter der High Moon Studios wohl nochmal mit dem Schrecken davonkommen. Was wir ansonsten vom Spiel halten, seht und hört ihr in obigem Video.
Hier war mal ein Bild