Manchmal verpasst selbst eine Redaktion aus über einem Dutzend Game-Nerds und Steam-Stalkern die ein oder andere kleine Perle zwischen all den Big-Budget-Titeln mit denen wir die letzten Monate bombardiert und niedergestreckt wurden. Dann kriegt das irgendeiner von uns viel zu spät mit, zeigt das den anderen und dann schämen wir uns alle zusammen ein bißchen, dass uns das erst jetzt aufgefallen ist. Beim Ende 2012 veröffentlichten Indie-Minispiel “30 Flights of Loving” ist die Lage jedoch ein wenig anders – denn für ein paar von uns ist dieses Spiel ein kleine Meisterwerk, während andere aufgrund soviel ungerechtfertigter Überhöhung nur mitleidig den Kopf schütteln.

Müsste man unbedingt den kleinsten gemeinsamen Meinungs-Nenner finden könnte man sagen: “30 Flights of Loving” von Blendo Games ist ein Kurzfilm zum Nachspielen, in dem der Spieler nicht viel mehr ist als das Verbindungsglied zwischen zwei Szenen. Unsere sehr unterschiedlichen Meinungen haben wir in diesem Massen-Erfahrungsbericht verwurstet:

Wie ihr sicher bereits bemerkt habt zeigen wir euch in unserem Video keine einzige Spiel-Szene. Das liegt schlicht und ergreifend daran das “30 Flights of Loving” so kurz ist das selbst dieser offizielle “28 Sekunden Trailer” fast schon zuviel verrät – und irgendwie lässt sich die Frage nicht aus dem Raum bekommen weshalb man dafür Geld bezahlen sollte. Via Steam bekommt ihr “30 Flights of Loving” allerdings auch schon für knapp 2 Euro inklusive (!) dem Vorgänger-Spiel “Gravity Bones” für PC & Mac.

Ergo: 20 Minuten Kunst auf zwei Spiele verteilt für den Preis von zwei pappigen Fettburgern + die Zeit die man anschließend damit verbringt das Zeug wieder aus dem Körper heraus zu bekommen. Ja, es besteht das nicht zu unterschätzende Risiko das euch “30 Flights of Loving” nicht gefällt und ihr am Ende mit Fragezeichen im Kopf vor dem Rechner sitzt – doch vermutlich werdet ihr am Ende trotzdem länger als “nur” eine Viertelstunde darüber nachdenken.