Ach wie schön, es ist wieder August! Während sich der Monat, zumindest hier in Hamburg (bis zur Woche vor der gamescom), nicht gerade von seiner schönsten Seite zeigt, hat man wenigstens kein schlechtes Gewissen sich im Kino zu verkriechen und ganz dem Fantasy Filmfest, kurz FFF, zu widmen.

Während meine erste Berührung mit dem Festival bzw. seines kleinen Bruders den FFF-Nights gerade mal zwei Jahre zurück liegt, existiert das eigentliche Festival schon seit 1987. Bevor ich jetzt weiter über die „Nights“ schwärme, bleibe ich vorerst beim nicht weniger reizvollen Fantasy Filmfest.

Während 1987 Hamburg der einzige Veranstaltungsort war, hat sich das Festival von einem kleinen Filmfestival mit einem Kinobrunch zu einem großen, in sieben Städten angesiedelten Genrefestival entwickelt. Unter den über 70 Filmen in diesem Jahr finden sich aber nicht nur „Fantasy“-Streifen. Egal ob Thriller, Krimi, Trash, Pan-Asia, Animation oder Horror – eigentlich jedes Genre findet hier seinen Platz.

Das Fantasy Filmfest bietet einfach ein sehr viel intimeres Kino-Erlebnis, als es Popcorn-Kino à la „Batman“, „Prometheus“ oder „Ted“ schafft. Gerade diese Vielfalt an Genres ist einer der Gründe, weshalb ich das Festival so lieben gelernt habe. In seiner Vergangenheit haben hier, um nur eine Hand voll zu nennen, Filme wie „American Psycho“, „Blair Witch Project“, „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und „District 9“ ihre Premiere gefeiert. Um die Authentizität der Filme zu wahren werden diese immer im O-Ton mit ggf. Untertiteln vorgeführt. Die Aktualität ist außerdem der Grund, dass die meisten Filme noch keine USK-Prüfung hinter sich haben und daher ungeschnitten laufen. Darüber hinaus lassen es sich einige Darsteller und Regisseure auch nicht nehmen ihre Arbeit selbst zu promoten und stehen oftmals nach dem Film für Frage, Antwort und Autogramme zur Verfügung.

Auch dieses Jahr gibt’s wieder einige Filme, auf die ich mich sehr freue. Gleich der Eröffnungsfilm „Sightseers“ von Regisseur Ben Wheatley, der auch schon vergangenes Jahr mit dem sehr verstörenden „Kill List“ auf dem Festival vertreten war, kann hoffentlich mit einer Mischung aus schwarzem Humor und Thrill überzeugen. Außerdem sind mit Alice Lowe und Steve Oram die beiden Hauptdarsteller und Drehbuchautoren vor Ort.

Gleich darauf folgt noch am selben Abend die Horror-Found-Footage-Anthologie „V/H/S“ von fünf Genre-Regisseuren und dem Regie-Quartett „Radio Silence“. Mit dabei ist unter anderem Adam Wingard, der mit „A horrible way to die“ schon gezeigt hat, dass er es weiß, den Zuschauer zu zermürben. In „V/H/S“ sind sechs Kurzfilme gesammelt, allesamt im Found-Footage-Stil, sprich mit Amateur-Kamera gefilmt. Das Gezeigte ist dabei allerdings alles andere als amateurhaft.

Wieder schwarzer Humor, diesmal aber in einem recht eigenwilligen Animations- und Zeichenstil, bietet am Samstag „The Suicide Shop“. Ich persönlich bin zwar kein großer Freund von 3D in Medien, dem beinahe „Layton-esquen“ Stil des Trailers kann ich dann aber doch nicht wi­der­ste­hen.

Alle Daten beziehen sich auf das Programm in Hamburg, wo das Fantasy Filmfestival vom 22.08 – 29.08.12 im Cinnemaxx Dammtor stattfindet. Einen Tag vorher geht es schon in Berlin los, danach folgen München, Stuttgart, Frankfurt, Köln und Nürnberg. Ein Blick in das Programm auf der Fantasy-Filmfest-Homepage lohnt sich allemal und ein Besuch sowieso!

Zu den genannten Filmen gibt es später im Blog ein Review, wahrscheinlich aber sogar zu mehreren Filmen! Ich bin schon voller Vorfreude, auf gute Filme, gute Stimmung und vielleicht auch das eine oder andere nette Gespräch!

Somit bleibt nur zu sagen: Support your Fantasy Filmfest!