Zombies. Ein Wort das im Hirn automatisch Bilder erzeugt. Apropos Hirn: Zombies. Und damit wäre auch eigentlich schon alles gesagt, was man zu diesem Thema sagen kann.

Wie grüner schimmliger Streusel legen sich die untoten Schießbudenfiguren nach und nach über Film, Literatur und selbstverständlich auch Spiel. “MmmmHHHOOOOOHHhmmMMM!” sagt der Zombie von Welt dazu, was wohl soviel bedeutet wie “Zombies machen alles besser!” – doch auch das ist allseits bekannt deswegen hören wir gar nicht hin und ballern ihm mit der Shotgun beherzt die Birne weg.

Da kann man jetzt empört fragen “Sacht mal ergibt dieser blöde Text auch noch irgendwann einmal Sinn???” und ich rufe aus dem Blog-Himmel hinab: “Versuch du mal nen Text zu schreiben während du um dein bekacktes Leben rennst!”. Denn das passiert viel in “DayZ”: rennen. Wenig schreiben, viel rennen. Stehen, zielen, schießen, fluchen, dann wieder rennen.

FERSENGELD

DayZ” ist nicht etwa ein “echtes” Vollpreis-Zombiespiel wie die vielen, vielen anderen Zombie-Spiele da draussen für die ihr in den Laden lauft, den gefälschten Personalausweis mit dem nachträglich reingekratzten Geburtsjahr über den Tresen schiebt und zum Schluss sogar noch Geld bezahlt. Nein!

“DayZ” ist eine kostenlose Mod für den etwas angestaubten Militär-Shooter “ARMA II” – was wiederum eigentlich noch lange nicht alles beschreibt wofür “ARMA II” steht. Es ist die wohl realistischste Soldaten-Simulation die es gibt, seitdem “Operation Flashpoint” vor einer Dekade diesen Begriff erstmals prägte. Um “DayZ” spielen zu können benötigt ihr lediglich das mittlerweile kostenlose “ARMA II”-Grundspiel + das “Arrowhead”-Addon (ca. 15 Euro).

Doch wie wird aus einem ernsten Multiplayer-Shooter plötzlich eine gigantische Online-Zombiejagd? Erschreckend simpel. Einer der Entwickler von “ARMA II” wurde damit beauftragt sich etwas auszudenken mit dem man die – zugegebenermaßen ziemlich schleppenden – Verkäufe des trockenen Grundspiels antreiben kann. Der allseits bewährten und weiter oben schon von unserem fauligen Freund formulierte Formel “Zombies machen alles besser” folgend wurde somit “DayZ” geschaffen. Ein Spiel auf der 225 Quadratkilometer großen “ARMA II”-Karte ohne Militärfahrzeuge, Panzer, Helikopter und fette Waffen … dafür aber mit Zombies. Natürlich.

Das Ziel? Einfach überleben. Währenddessen seinen Charakter durch gefundene Items nach und nach aufrüsten und von Server zu Server mitnehmen – bis er irgendwann unvermeidlich von Zombies oder anderen Mitspielern getötet wird und man ALLES wieder verliert. Einfach so. Schnipp & weg. Plötzlich steht man wieder mal am Strand und hat nur ein bisschen Wasser, Bandagen und ne olle Popelknarre. Ach ne, die Knarre wurde einem ja mit dem neuesten Patch wieder weggenommen. Vielen Dank, Sie Arsch!

ZOMBIE-ZUCKERSPRENKLER

Wie erwartet wurde die Mod ein Riesenerfolg der mittlerweile sogar “ARMA II” zurück in die Verkaufs-Charts gebracht hat, womit wohl selbst die Entwickler nach all der Zeit nicht mehr gerechnet hätten. Wollen wir hoffen das sie ihrem “DayZ”-Entwicklerkopf dafür jeden Tag Tribut zollen.

Denn ohne Mod hätten wir nie etwas vom Team Budimon erfahren, das inmitten eines gnadenlosen Überlebenskampfes versucht “Mensch” zu bleiben – und nebenbei so viel zu looten wie die Rucksäcke hergeben! Natürlich kommen sie sich dabei in die Quere und in die Haare – doch das Ende der Welt ist nunmal kein Streichelzoo. Wobei viele Zombies in der folgenden Stunde nah genug kommen um sich streicheln zu lassen – nur gibt’s diesmal keinen Elektrozaun. Das wichtigste ist eh: Hauptsache besser sein als das doofe Team Bomgard, das ihr in den nächsten Tagen erleben dürft.

Budi und Simon alleine mit tausend Zombies. Wer wird überleben? Wer wird zurückgelassen? Wer wird sich beim Schwimmen die Beine brechen (!) was nahezu unmöglich scheint – und wer hat diese verdammte Pizza schon wieder nicht geschnitten, wie soll man denn da in Ruhe zocken?