Der gamescom-Reporter: Nils
Guten Tag. Ich bin Reporter. Unterwegs für GameOne auf der gamescom. Hier erzähle ich Euch von meinem Tag auf der Messe. Ich bin jeden Tag jemand anderes. Heute bin ich Nils.
Mein erster Termin am Mittwoch war bei EA. FIFA natürlich. Allerdings erstmal nicht das Spiel, sondern eine Gesprächsrunde, moderiert vom Fußballreporter Manni Breuckmann. Der hatte vier mehr oder weniger prominente Torhüter zu Gast und sprach mit ihnen über den Torwart der Zukunft und über alles, was es sonst noch so über Schlussmänner zu erzählen gibt. Es sprachen Andi Köpke, Lutz Pfannenstiel, Jörg Stil und Lars Leese.
Auf den ersten Blick mag man denken, EA hätte einfach geschaut, welche ehemaligen Kicker günstig zu kriegen sind und hat dann um die Besetzung ein eher dünnes Gesprächsthema gestrickt. Ist aber natürlich nicht so. Denn “FIFA 11” kommt mit einem neuen Feature, auf das ich seit dem PES-Vorgänger “International Superstar Soccer Deluxe” vergeblich gewartet habe: Die manuelle Torwartsteuerung.
Was im letzten Jahr mit dem 10-gegen-10-Feature eingeführt wurde, wird nun also um die Torhüterposition erweitert und heißt dann vermutlich 11-gegen-11. Das Torhüten haben Kollege Gürnth und ich dann auch gleich ausprobiert. Fazit: Macht Spaß! Ich freu mich jetzt schon auf das erste Onlinematch, wenn meine Mannschaft den unfähigsten Torwart der Welt abbekommt.
Das Spiel selbst haben wir natürlich auch angetestet. Auf den ersten Kick (hihi, Wortspiel) scheint sich FIFA nochmal verbessert zu haben. Die Steuerung fühlt sich direkter und weniger schwammig als beim Vorgänger an.
Ex-Profi und derzeitiger Torwarttrainer Namibias, Lutz Pfannenstiel, erklärte fachmännisch, dass die unfairen Lupfer aus dem 2010er Teil nun entschärft seien. Das war der beste Satz des ganzen Gesprächs. Ich denke, “FIFA 11” wird ein sehr gutes Spiel.
Aber wird es auch besser als “Pro Evolution Soccer”? Konami hat mich seit PES 2008 regelmäßig enttäuscht. Und da ich wohl nicht der einzige bin, dem das so geht, ist die Kritik jetzt endlich auch bei den Japanern angekommen. Man hat sich viel vorgenommen und das Entwicklerteam verstärkt, um wieder die Nummer eins bei den Fußballsimulationen zu werden.
Nach den ersten Matches bin ich allerdings ein wenig ernüchtert. Zwar sieht man eine deutliche Weiterentwicklung im Vergleich zum Vorjahresmodell, aber nachdem ich direkt vom FIFA-Stand kam, konnte mich PES nicht wirklich begeistern. Ich freu mich aber auf die Vollversion und werde dann nochmal genauer hinsehen.
Der GamesCom-Reporter - Tag 1
Wir blieben im Anschluss bei EA und schauten uns “Darkspore” an. Ihr erinnert Euch sicher an “Spore” , diesem genialen Kreatureneditor, der leider in ein schlechtes Spiel gepresst wurde. Nun also die düstere Variante davon. Vielleicht endlich ein PvP? Leider nein. Zwar kann man sich wieder eigene Monster bauen, gegeneinander antreten lassen kann man sie aber nicht. Dafür aber miteinander. Denn im Koop-Modus spielt Ihr Seite an Seite mit den Viechern Eures Freundes. Spielerisch orientiert es sich an “Diablo”, nur sammelt Ihr keine Items sondern DNA-Stränge.
Apropos “Diablo”. Bei Blizzard waren wir natürlich auch. Die Warteschlange vor “Diablo 3” lag trotz Pressetag bei einer Stunde. Wenn morgen die Tore für alle Besucher geöffnet werden, wird man noch länger anstehen müssen.
Wir kamen jedenfalls rein und haben eine Version gespielt, die stark an die des letzten Jahres erinnerte. Ich glaube, es war sogar das gleiche Level, das mit dem Wüstensand. Zur Auswahl standen vier Charaktere. Ich bin mit dem Magier losgezogen.
Gesehen habe ich dabei nicht viel Neues. Es ist halt “Diablo”, es macht immer noch Spaß. Die richtige Identifikation mit dem Charakter entsteht aber natürlich erst dann, wenn man ihn bei Level 1 übernimmt und nicht nach 15 Minuten wieder abgeben muss. “Diablo 3” scheint ein ähnliches Verhältnis zu seinem Vorgänger zu haben, wie Starcraft 2 zu Starcraft 1. Vieles ist gleich, aber irgendwie alles noch besser.
Innovation gab es bei “The flying Videogame”. Hier könnt Ihr in einem Gehege zwei ultraleichte, vierrotorige Styreporfluggeräte steuern. Als Fernsteuerung dient ein Gerät, das genauso aussieht wie ein iPhone – nur kleiner. Leider gab es keine Bordgeschütze, mit denen man sich gegenseitig aus der Luft hätte holen können.
Nochmal zurück zu Konami. In den letzten Jahren ist ja diverse Musikspielerei und Peripheriplastik erschienen. Ein Genre war aber naturgegeben immer etwas unterbesetzt: Rap. Das kann natürlich nicht so bleiben. Mit “Def Jam Rapstar” kickt Ihr selbst derbe Reime und werdet vermutlich schnell merken: Es ist einfacher, zu glauben man kann rappen, als zu rappen.
Das überlässt man besser den Profis, es sei denn, man kann Enttäuschungen vertragen. Was auch auf “StarCraft 2” zutrifft. Wer einmal einen echte Progamer an der Maus gesehen hat, begräbt sicher schnell seine Ambitionen (gell, Budi, Simon, Eddy!). Beim ESL-Stand traf ich den besten deutschen “StarCraft 2”-Spieler TLO (The Little One). Noch könnt Ihr ihn und andere auf der Großbildleinwand zaubern sehen, bald schon wird er im Starcraft-Mutterland Korea gegen die besten der Welt zocken.
So schön so eine Messe auch ist, so anstrengend ist sie auch. Es schlaucht einfach, kilometerlang durch die Menschenmasse zu wabern und dabei immer irgendeine zu laute Box im Ohr zu haben. Abhilfe schafft der Massagestand im Businesscenter. Nette Frauen massieren einem hier die Müdigkeit aus dem Nacken. Bezahlt wird, was man selbst für angemessen hält. Da kann man in seiner Euphorie auch schon mal zu viel geben.
Zu viel kostet auch traditionsgemäß Speis und Trank. Zumindest meistens. Nachdem man teilweise lange anstehen musste, bezahlt man für eine Wurst – je nach Zubereitung – zwischen drei und vier Euro. Für einen halben Liter Cola lässt man ebenfalls drei Euro am Tresen. Zuhause Luchbox packen kann da ganz sinnvoll sein.
Das war´s für heute. Morgen schlendert jemand anderes für Euch über die Messe.