Hier war mal ein Bild das leider nicht gebackupt wurde :(

Es kann Euch sprichwörtlich teuer zu stehen kommen, das Ausstatten Eurer Wohnung mit stilvollen Gaming-Staubfängern. Denn der ganze Mist kostet ziemlich viel wenn man bedenkt das man am Ende noch nicht einmal Frauen damit beeindrucken kann, denn die finden buntes Plastik einfach nur doof. Etwas billiger und minimal weniger doof ist es da schon wenn man sich dem Kommerzgedanken widersetzt, die letzten Reste Kreativität aus der rechten Gehirnhälfte kratzt und sich den ganzen Nerd-Kram einfach selbst baut!

Einfacher als man denkt – und sollte später mal überraschend eine Damen-Beachvolleyball-Mannschaft vorbeikommen, hat man bei der Führung durch die Wohnung wahnsinnig künstlermässige Dinge zu erzählen: “Da hab ich drei Wochen dran gesessen, ich war wie im Rausch”, “Hach ja, wir sollten alle wirklich weniger konsumieren und wieder mehr gestalten…”, “Die Struktur der Haut, das war eine echte Herausforderung!”, “Ich bin der Meinung, ein echter Mann sollte mit den Händen arbeiten…” oder auch “Naja, sowas mach ich ganz gern mal in meiner Freizeit, nichts besonderes. Sex?”

Um diesen und andere Nerd-Träume wahr werden zu lassen gibt es nun das erste von hoffentlich mehreren “Game One: Knet it yourself!”-Tutorials – wobei wir für den Anfang natürlich eine Figur nehmen die innerhalb weniger Tage und relativ leicht zu bauen ist: Bullet Bill. Die fliegende Riesenrakete aus “Super Mario World” mit der fürchterlichen deutschen Übersetzung “Kugel Willi”.

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Wobei “relativ einfach zu bauen” durchaus relativ ist, kommt darauf an wie gut man Hände basteln kann. Ich z.B. HASSE HÄNDE BASTELN, doch das nur als kleine Randinformation. Dazu später mehr.

Als kleines Experiment lasse ich Euch am Entstehungsprozess teilhaben und poste (mehr oder weniger) live die einzelnen Entwicklungsschritte, weshalb der Beitrag an sich wohl erst Mitte der Woche “komplett” sein wird. Was am Ende bei rauskommt weiss ich auch noch nicht – aber selbstverständlich werden wir es im Anschluss verlosen.

SCHRITT 1: Modelliermasse & Werkzeuge


Hier war mal ein Bild das leider nicht gebackupt wurde :(
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Ich benutze Super Sculpey (gibts online) – aber Fimo (bekommt man im Bastelladen) geht natürlich auch. Super Sculpey ist aber aus vielerlei Gründen besser, vor allem kann man es öfter brennen und dann weiter bearbeiten. Außerdem bröckelt es nicht so stark wenn man nach dem Backen dran rumkratzt. Je nach Detailgrad geht aber wie gesagt beides.

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Als Werkzeug kann man im Grunde alles benutzen, wirklich ALLES. Hauptsache es ist ungefähr so geformt wie hier auf dem Bild und hat den für Euch passenden “Kopf”.

SCHRITT 2: Drähte


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Für den Ständer der Figur und die kleinen Ärmchen nehme ich zwei unterschiedliche Arten Draht, die hier zufällig rumlagen. Der Ständer ist wichtig damit die Figur beim ersten Backen keinen Kontakt zum Boden bekommt (dann wird die Rakete nicht rund sondern eher platt), danach kann er auch wieder weggenommen werden. Bei dieser Figur könnte man ihn aber auch dranlassen damit die Rakete hübsch steht, mal gucken.

SCHRITT 3: Kneten


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Überlegt Euch wie groß die Figur werden soll (bei mir: etwa 5cm) und nehmt entsprechend viel Knete in die Hand. Knetet. Knetet solange bis zufällig die grobe Form Eurer Figur dabei herauskommt.

SCHRITT 4: Drähte anbringen


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Biegt den Ständer in die passende Form und steckt ihn der Rakete unten rein. Dann durchbohrt ihr sie mit dem dünnen Draht. Am Ende sollten beide “Arme” an identischen Stellen der Rakete sein. Oh, ich merke gerade während des Schreibens das ich selbst vergessen habe drauf zu achten. Ach egal, das merkt kein Schwein.

SCHRITT 5: Backen


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Danach bei 125 Grad für 15 Minuten (je nach Dicke länger) in den Ofen. Wie man an unserem Vorher/Nachher-Bild erkennen kann ändert sich dabei folgendes: Nichts. Außer das die zuvor noch knautschig weiche Masse knallhart geworden ist, ungefähr so wie ich.

SCHRITT 6: Hände


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“EY, WO SINDN MEINE HÄNDE DU ARSCH?” scheint sie zu schreien, die arme Rakete. Sie scheint zu ahnen das ich Hände machen hasse. Kein Mist, die Dinger sind ultranervig wenn sie “gut” sein sollen, kaum hat man einen Finger einigermaßen rund gekriegt sind die anderen schon wieder zerquetscht worden. Hier ist bisher übrigens am meisten Zeit für die Figur draufgegangen, außerdem überlegte ich kurz den ganzen Mist abzublasen und Euch stattdessen einfach drei Trailer rauszusuchen.

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Das einfachste ist, eine Hand quasi aus einem vorgequetschten Hautlappen “rauszuschneiden” und dann die Finger vorsichtig “rund” zu klopfen damit sie wie Finger und nicht wie viereckige Handschuhe aussehen. Das Problem mit den Händen bzw. den Fäusten der Rakete ist das die Fäuste charakteristisch geballt werden müssen – hier kann man mit zuviel Druck gern mal alles wieder kaputtmachen und muss ganz von vorne beginnen denn mit Reparieren ist bei so kleinen Händen nicht viel. Auch die Handfläche darf nicht zu dünngequetscht werden sonst geht sie beim Backen kaputt und bricht ab und ihr fangt von vorne an. Kleine dreckige Penner, diese Hände.

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SCHRITT 7: Carven


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Das ist der spaßige Teil, das Schnitzen – auch “carven” genannt. Nicht generell, nur von mir. Ich finde das klingt cooler als schnitzen. Ihr könnt das Wort gerne in Euren Sprach- und Schnitzgebrauch übernehmen und ebenfalls cool werden. Wir carven also die charakteristischen Raketen-Merkmale in die noch nicht allzu raketenmässige Rakete.

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Dabei entsteht eine Menge Schnitz – oder wie ich es nenne: Carv.

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SCHRITT 8: Ausbessern


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Es kommt immer wieder mal vor (bei mir häufiger) das beim guten alten Rein-Raus-Spiel mit den Drähten und/oder durch zuviel Druck oder zu langes Backen irgendwo irgendwas abspratzt und so hässliche Narben hinterlässt. In dem Fall lieber ein gutes Stück drumherum rausoperieren und dem Übel an der Wurzel ein paar ordentliche Klumpen Knete reinschieben. Dann noch mehr Knete obendrauf, alles schön glattschmieren und nochmal backen. Später wenn die Rakete bemalt wird sieht man davon eh nichts mehr.

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Die meisten Cartoon-Charaktere haben einen Mix aus harten und weichen Kanten, die man – will man möglichst nahe ans Original rankommen – auch dementsprechend kopieren sollte. Bei Vorlagen mit 2D-Zeichnungen oder -Figuren kann es manchmal ein bisschen dauern die Proportionen in den dreidimensionalen Knetraum zu übertragen, bei der Rakete ist es aber recht einfach. Abgesehen von den Augen (die später eingecarvt werden) und den Händen (die schon zur Hälfte vorgebacken sind aber erst ganz am Ende drankommen) gibt es eigentlich nur einen kantigen Schlitz an der Stelle an der die Rakete in die Raketendüse übergeht und den Düsen-Schacht selbst. Alles ist bereits gebacken, also hart und wird mit etwas Knete ausgebessert und mehr an den charakteristischen glatten Comic-Look der Vorlage angepasst.

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SCHRITT 9: Päuschen

Kaum zu glauben wie die Zeit fliegt wenn man mehrere Sachen gleichzeitig machen muss. Immerhin sieht der Hintern von Bullet Bill jetzt schon deutlich raketenmässiger aus, als nächstes (Mittwoch) kommen die Details wie die Augen, die Arme und – natürlich – die Farben. Auch ein Ständer muss wohl noch gebaut werden. Vielleicht könnte man sogar was drumherum basteln? Wiese, Bäumchen, ne Röhre, Mario auf Pilz .. irgendsowas. Aber nur vielleicht!

Hier war mal ein Bild das leider nicht gebackupt wurde :( Hier war mal ein Bild das leider nicht gebackupt wurde :( Hier war mal ein Bild das leider nicht gebackupt wurde :(

SCHRITT 10: Die Augen

Dank meiner miserablen 1Megapixel-Kamera besonders gut zu zeigen: Das Ausschnitzen der Augen. Die Augen von Bullet Bill liegen meiner Ansicht nach tiefer im Innern des Körpers, von dem sie umgebenden Projektil wie von einer Rüstung geschützt. Wichtig ist das man nicht direkt mit der Kettensäge ansetzt sondern als erstes ganz ganz feine Kratz-Umrisse von dem noch nicht vorhandenen Objekt Eurer Begierde (hier: Augen) auf das Material macht – und zwar auf beiden Seiten.

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Davor, danach und währenddessen schaut ihr Euch alles von allen Seiten gut an und überprüft ob der “Ausdruck” der Augen zu dem passt was sich Eurer Meinung nach auf dem Gesicht der Figur abspielen sollte. Bei einer stinkwütenden auf ihr Opfer zurasenden Rakete sollte das recht einfach sein, allerdings machen oft schon minimale Änderungen (Wie schräg ist die Oberseite? Wie stark ist die Unterseite des Auges geschwungen?) einen völlig anderen Eindruck. Deswegen: Ausprobieren. Oder mehrere Augen aus Papier schneiden und “dranhalten” – anschließend einfach anhand der Vorlage ritzen.

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Für jede Art von lebendig wirkender Figur gilt: Gute Augen sind sehr wichtig. Falls sie das nicht glauben, fragen sie mal einen Piraten!

Sobald Euch euer Umriss gefällt, tief hineinritzen und letzten Endes aushöhlen. Dabei am Rand aufpassen, das ihr ihn nicht kaputt macht und ausfranst. Das lässt sich jedoch später auch mit ein wenig Knete (und glattstreichen) korrigieren, sollte aber nicht zur Regel werden.

Ist die Augenhöhle ausgehöhlt, nur noch mit etwas Knete ein leicht erhöhtes Auge “reinsetzen” und ab damit in den Ofen. Als nächstes friemeln wir den Arsch der Rakete zusammen, der ist bislang am hinteren Ende noch zu rund und muss länger und kantiger gemacht werden. Danach kommt die Verbindung von Händen und Armen mit der Figur, was interessant werden könnte weil ich vergessen hab einen kleinen Draht in die Hände zu stecken bevor ich sie gebacken habe. Das alles: Demnächst (morgen und übermorgen wird erstmal was für das geheime BXXF-Projekt gemacht und Freitag geht es mit einigen werten Kollegen ab nach Kopenhagen – deswegen lässt sich noch nicht genau sagen wann das nächste Update kommt.)

SCHRITT 11: Hintern-Korrektur


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Mir hat der Hintern der Rakete bislang noch nicht ganz gefallen, deshalb wurde er knetmässig nach hinten verlängert, etwas klarer und kantiger am Rand und natürlich mit ner – jetzt noch tieferen – Aushöhlung am Hintern selbst.

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Von der Seite sieht auch alles ok aus, ein paar Dellen sind natürlich noch drin und könnten später rausgefeilt werden aber oft machen gerade diese kleinen Dellen das Ding am Ende lebendiger und irgendwie besser. Ist aber Geschmacksache. Mittlerweile kann man auch sehen das das Material durch das mehrfache Backen verfärbt wurde, was ein sicheres Anzeichen dafür ist das ich es viel zu lange im Backofen gelassen habe. Versucht das zu vermeiden, hier ists allerdings egal weil nicht sonderlich viel “auseinanderbröckeln” kann.


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Auf jeden Fall auf Gleichmäßigkeit an allen Fronten achten, der Ring hinten sollte schon wie ein Ring aussehen und überall ungefähr gleich dick sein – ungefähr so wie bei Budi und mir.

Jetzt noch die Arme und ein wenig Farbe, dann sind wir im Grunde schon recht weit.

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Wird fortgesetzt…