League of Legends - Heldenpower von den DotA Machern
“Defense of the Ancients”. So heißt eine Mod für “WarCraft 3”. Nein eigentlich heißt so DIE Mod für “WarCraft 3”. Es ist die beliebteste Modifikation für Blizzards Echtzeitstrategie-Hit und wird mittlerweile von mehr als 10 Millionen Menschen weltweit gezockt.
Das hat natürlich gute Gründe: Defense of the Ancients (kurz DotA) hat ein ebenso simples, wie geniales Spielprinzip. Es verbindet Elemente von Tower Defense Spielen mit den in WC3 eingeführten Heldenklassen und hat die WC3 Community im Sturm erobert.
Im Gegensatz zu Tower Defense oder eben WarCraft 3, kümmert Ihr Euch bei DotA nicht um lästigen Basen-Aufbau, Ressourcen oder die Verwaltung einer Pixel-Armee. Bei DotA widmet Ihr Eure volle Aufmerksamkeit dem “Hero”. Es gilt den Helden aufzuleveln, mit Items und Waffen auszustatten und letztendlich die Basis des Gegners einzunehmen.
Klingt eigentlich recht einfach, ist in der Tat aber einer der anspruchsvollsten Strategietitel, die es zur Zeit gibt. Getreut dem Motto “easy to learn, hard to master”, bietet DotA eine unglaubliche Spieltiefe und fast unendliche viele Strategien. Die Kombination aus den vielen verschiedenen Helden mit ihren unterschiedlichen Skills und den unzähligen Items macht DotA vor allem für Einsteiger ziemlich schwer. Das liegt auch daran, dass das Versagen eines Einzelnen sich direkt auf das gesamte Team auswirkt. DotA wird in der Regel 5 vs. 5 gespielt. Wer seinen Held nicht gut spielt, sprich nicht schnell genug nach oben levelt und mit den richtigen Gegenständen austattet, der wird langfristig gegen das andere Team keine Chance haben. Deshalb sind Noobs bei DotA Spielen nicht gerne gesehen. Zumal eine Partie auch gerne mal ein paar Stunden dauern kann.
Dieser Problematik sind sich die Erfinder des Spiels auch bewusst geworden. DotA ist ein zu gutes Spielprinzip, als das es nur ein Dasein in der elitären WC3-Welt fristen darf.
Deshalb kommen jetzt sogar zwei Adaptionen von DotA als Standalone-Spiele auf den Markt. Zum einen, das sich gerade in der Betaphase befindliche “Heroes of Newerth” und zum anderen “League of Legends” (LoL), das vom “DotA Allstars” Macher, Steve “Guinsoo” Feak, mitentwickelt wurde. Letzteres wollen wir Euch etwas näher vorstellen:
Im Prinzip handelt es sich bei LoL um eine 1:1 Kopie von DotA. Allerdings wurde das Spiel für die breite Masse konzipiert und vereinfacht, um eben Anfängern den Einstieg zu erleichtern. Die Unterschiede liegen somit im Detail. Am Spielprinzip hat sich nichts geändert. Ihr wählt einen Helden aus, levelt ihn hoch, kauft ihm Items und plättet gegnerische Creeps, Türme und Helden. Okay, die Helden heißen bei LoL “Champions”, aber das ignorieren wir einfach glimpflich.
Was sich verändert hat, sind vor allem die Bedienelemente und Menüs. So gibt es nur noch einen einzigen Händler, oder man bekommt Empfehlungen welche Items man sich zulegen sollte und übersichtliche Beschreibungen zu den Helden, sowie ihren Stärken, Schwächen und Spielweisen. Außerdem benötigt man keine Rezepte mehr für bestimmte Gegenstände. Man kann, sofern man über genügend Geld verfügt, direkt die Gegenstände kaufen, die man möchte. Die Shopmenüs sind zudem in verschiedene Kategorien aufgeteilt: Waffen die Leben ziehen, Items die Mana regenerieren usw. So findet man schnell das passende Item zur bevorzugten Spielweise.
Grafisch orientiert sich LoL stark an Vorbild WarCraft 3 und wartet mit einem leichten Comic-Einschlag auf. Besonders interessant wird es zwischen den Matches. Hier haben sich die Entwickler Riot Games einiges einfallen lassen. Im Prinzip haben sie versucht ein eigenes Battle.Net zu bauen.
Ranking- und Matchmakingsystem, Chat- und Nachrichtenfunktionen sind mit von der Partie. Es gibt die Möglichkeit mit Bots Testspiele zu machen und eine Übersicht über jeden spielbaren Helden und seine Charakteristika.
Nach erfolgreichen Onlinespielen bekommt ihr zudem Erfahrungspunkte und steigt im Level auf. Ihr könnt dann zahlreiche neue Sachen freischalten, Items, Kostüme für Eure Helden oder Runen, die Euren Helden im Spiel zusätzlich besser machen.
Das beste an “League of Legends” ist aber, dass es im Prinzip kostenlos ist. Ihr könnt sofort den Client runterladen und loszocken. Wer den Programmierern was gutes tun will, kauft sich hingegen die schicke Collectors Edition. Darüber hinaus kosten einige Sachen extra. Wer alle Funktionen, Items und Helden haben will, muss dann dafür extra zahlen. Eine faire Variante wie wir finden, zumal so jeder erst mal die Chance hat, das Spiel genügend zu testen.
“League of Legends” ist vielleicht nichts für den Hardcore-DotA Zocker, aber der wird sowieso bei DotA bleiben. Alle anderen, die prinzipiell Spaß mit einer Mischung aus Towerdefense, WarCraft 3 und Heldenaction haben, sei “League of Legends” sehr ans Herz gelegt. Das Spiel entfesselt wie das große Vorbild eben auch, sofort ein unglaubliches Suchtpotenzial und bietet Spielspaß für Monate. Einzig die Frage bleibt, ob “League of Legends” sich gegen die starke Konkurrenz “Heroes of Newerth” durchsetzen kann. Für drei DotA-Spiele ist die Welt eventuell dann doch zu klein.
Was ich von DotA, LoL halte und wie es sich spielt, habe ich übrigens hier noch mal für Euch in Videoform zusammengefasst. Mir fällt gerade auf, dass ich mir den kompletten Text hätte sparen können. Scheisse. Simon ist Schuld!
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