Da war doch noch was…

Die gerade über uns hereinschwappende Welle an Grafik-Adventures sowie unsere Podcasts zu den Themen Lucas Arts und Silent Hill haben mich an etwas erinnert, dass ich schon lange mal auf GameOne.de posten wollte.

Ihr kennt bestimmt doch alle Zero Punctuation, die kreative Videogame-Webshow unseres geschätzten Kollegen Yahtzee, oder? Der schlacksige Australier nimmt dort in halsbrecherischer Geschwindigkeit aktuelle Spiele auseinander und trifft dabei öfters mal den Nagel auf den Kopf. Bevor er aber Geld verdient hat, indem er Spielereviews macht, hat er kein Geld verdient, indem er Spiele macht… oder so ähnlich.

Im Klartext: Yahtzee hat früher mal Freeware-Spiele programmiert. Freeware-Adventures, um genau zu sein. Eines davon möchte ich euch heute vorstellen: 7 Days a Skeptic:

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“7 Days” spielt in der fernen Zukunft, auf dem Raumkreuzer Mephistopheles. Als eines der Besatzungsmitglieder seid ihr gerade auf einer Forschungsmission unterwegs, als plötzlich ein metallenes Artefakt auf dem Radar auftaucht. Der Captain beschliesst daraufhin, entgegen der Warnungen der Crew das Fundstück an Bord zu nehmen…

Was danach passiert hat mich als alten Adventure- & SciFi-Fan schwer beeindruckt. Wie bei einer Mischung zwischen Space Quest und Event Horizon entfaltet sich ein sehr stimmungsvolles Horror-Game, dem man seine Freeware-Wurzeln nicht sofort ansieht. Yahtzee hat sich augescheinlich was Look, Feel & Steuerung betrifft bei den alten Dephine Software-Adventures wie Future Wars bedient, und das auch noch sehr gut: wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass es ein Vollpreis-Spiel aus den frühen 90’ern ist, hätte ich es glatt geglaubt.

Natürlich hat “7 Days” bei weitem nicht so viel Content wie ein professionell produziertes Spiel, geübte Adventure-Hasen haben’s in ein bis zwei Stunden durch, aber ich fand Länge & Schwierigkeitsgrad für einen entspannten Zock-Abend genau richtig. Es ist wirklich erstaunlich, wieviel Atmo mit einer Handvoll Soundeffekte, etwas MIDI-Musik und simpler Pixelgrafik erzeugt werden kann… so gegruselt habe ich mich zuletzt nur bei Dead Space.

Wenn ihr auf den Geschmack gekommen seid, dann schaut euch auch mal Yahtzees andere Adventures an. “7 Days” ist eigentlich der zweite Teil einer Quadrilogie – der Vorgänger heisst 5 Days a Stranger und versetzt euch in die Rolle von Meisterdieb Trilby auf seinem Raubzug durch eine anscheined verlassene Villa. “5 Days” fand ich persönlich ganz nett, mitunter aber ein wenig zu “cheesy” und unlogisch hier und da, könnt ihr also durchaus mal zocken, müsst es aber nicht. Danach folgen noch die Prequels Trilby’s Notes und 6 Days a Sacrifice, die ich aber noch nicht gespielt habe, spare sie mir für ein paar langweilige Geschäftreisen (oder so) auf.

Abschliessend nochmal zusammengefasst: 7 Days a Skeptic ist ein echt nettes Freeware-Adventure mit Horror-Atmo, welches euch garantiert den einen oder anderen langweiligen Abend gut unterhält. Ich hab beim Tippen jetzt auch wieder Bock drauf bekommen, vielleicht zock ich es ja wieder… wenn ich mit Another Code: R durch bin, jedenfalls… :)