In “Enviro Bear 2000” bin ich ein Bär. In einem Auto. Und ich muss Essen für den bevorstehenden Winterschlaf sammeln. Also heize ich alles über den Haufen, in der Hoffnung, dass mir irgendwas Essbares ins Auto reinfällt. Besonders gut finde ich, dass dieser scheiß Bär das ganze Auto nur mit einer Tatze bedient. Ich muss erst Gas geben, dann lenken, dann wieder Gas geben, dann bremsen, dann lenken und dann knalle ich gegen einen Baum. Jetzt müsste ich eigentlich den Rückwärtsgang einlegen und zurücksetzen, aber von besagtem Baum sind mir tonnenwiese Tannenzapfen und ein wildgewordener Killerdachs ins Auto gefallen. Also muss ich mit meiner einen scheiß Tatze erst mal den Dachs aus dem Fenster schmeißen. Und dann die Tannenzapfen, denn die sind mittlerweile unter die Pedale gerollt, so dass ich weder Gas geben noch bremsen kann. Das ganze fühlt sich total authentisch an macht einen Heidenspaß.

Nachdem ich mich endlich vom Baum gelöst habe, halte ich auf einen Teich zu. Denn der Profi-Bär weiß: “In einem Teich gibt’s Fische”. Der Motor brüllt wie ein Löwe, unter meinen Reifen knirscht die gepeinigte Natur, mit Vollgas halte ich auf den Fischteich zu und BÄM, fährt mir ein anderer Bär mit seinem Auto vor die Haube! Dank der ausgefeilten KI bleibt der Verkehrsrowdy auch direkt vor mir stehen und rührt sich nicht vom Fleck. Wieder kommt die gelungene Steuerung zum Einsatz. Rückwärtsgang einlegen, Gas geben, lenken, bremsen, Vorwärtsgang einlegen, Gas geben, lenken… supercool gemacht, ich kann diesen Aspekt des Spiels gar nicht oft genug loben.

Geduldig manövriere ich nun um das Auto meines Mitbären herum und fahre mit Volldampf durch den Teich. Endlich hagelt es Fische. Mit meiner Tatze schnapp ich mir einen nach dem anderen und nage ihm die Schuppen von den Gräten. Die Fischskelette schmeiß ich aus dem Fenster, denn sonst fallen die mir noch unter die Pedale.

Plötzlich erscheint auf dem Bildschirm “Hibernate!”, die Aufforderung zum Winterschlaf. Es sind nur noch wenige Sekunden bis Wintereinbruch. Ich suche den Eingang einer Höhle und halte schnurstracks drauf zu. Gleich habe ich es gesch… BÄM! Schon wieder so ein bekackter Bär in seinem dummen Auto! Ich versuche alles, um mich zu lösen: Rückwärtsgang einlegen, Gas geben, lenken, bremsen, Vorwärtsgang einlegen, Gas geben, lenken… alles mit einer Tatze. Doch es ist zu spät. Der Schnee begräbt mich unter sich, Game Over.

Also.
“Enviro Bear 2000: Operation Hibernation” ist ein Minus-Spiel. Es unterhält mich nicht, sondern es bringt mich zur rasenden Weißglut der Verdammnis bei allen Dämonen der Unterwelt und den tiefsten Tiefen des Chaos! Verflucht seist du, Enviro Bär!! Schmore in der Hölle mit deiner hässlichen Visage und deiner einzelnen Tatze!!

Die Download-Version für den PC kostet nichts und ist daher fürs Gebotene viel zu teuer. Die 79 Cent für die iPhone-Version mit dem Namen “Enviro Bear 2010” grenzen an Betrug. Darum mein professionelles Fazit: Genre-Fans greifen zu, alle anderen spielen probe.